Lichtschutzgläser, die das Licht innerhalb des Regenbogenspektrums bis zu einer bestimmten Wellenlänge (Kante) komplett absorbieren (verschlucken), werden als Kantenfilter bezeichnet. Dabei wird üblicherweise, das energiereiche, kurzwellige Licht (UV-Licht und Blaubereich) ausgesperrt, was einerseits zu einer deutlichen Kontraststeigerung und andrerseits zu einer Reduktion der Blendung führt.
Transmissionskurve Sonnenschutzglas
Transmissionskurve Kantenfilter
Abbildungen: Schweizer Optik
Medizinische Anwendung
Wenn durch Augenerkrankungen wie Retinitis Pigmentosa, Maculadegeneration u.a. eine erhöhte Blendempfindlichkeit mit Kontrastverlusten durch Streulicht besteht, kann die Verwendung von Kantenfiltern zu einer gravierenden Verbesserung des Kontrastsehens führen, was als deutlich besseres und komfortableres Sehen wahrgenommen wird.
Outdoor Anwendung (Sport)
Bei vielen sportlichen Aktivitäten ist das Kontrastsehen von besonderer Bedeutung (Golf, Tennis, Skilaufen, Sportschießen).
Kantenfilter beseitigen (blauwelliges) Streulicht. Lichtirritationen führen dazu, dass man z.B. beim Golfen und Tennisspielen den Drall des Balles schlecht erkennt und damit Geschwindigkeit und Flugrichtung nicht gut abschätzen kann. Mit Kantenfiltern erreicht man eine enorme Steigerung des Kontrastes. In Verbindung mit einer polarisierenden Wirkung werden gleichzeitig Reflexe beseitigt, die an Wasseroberflächen, im Schnee oder an Windschutzscheiben entstehen. Der damit entstehende Sehkomfort ist dem bei normalen Sonnenbrillen nicht vergleichbar.
Ausführungsarten
Kantenfilter gibt es (je nach Lage der „Kante“ im Spektrum) in verschiedenen trendigen Farben, jeweils auch mit Polarisation als Vorhänger für die bestehende Brille, als „normale“ Sonnenbrille oder in Kombination mit Korrektionsgläsern (alle Brillenstärken und Glastypen).
Abbildung: Schweizer Optik